Die komparatistische Studie von Lucia Wei deutet drei Romane der zeitgen ssischen Autoren Boubacar Boris Diop (Senegal) und Mia Couto (Mosambik) vor dem Horizont der historischen Erfahrung des Kolonialismus als literarische Vermessung von Gewalt. Der Begriff der Vermessung verweist historisch auf die gezielte Aufteilung Afrikas und auf die pseudo-wissenschaftlich fundierte Gewalt der europ ischen Kolonialm chte. Die Arbeit legt detailliert die sthetische Komplexit t des Erz hlens von Diop und Couto frei, das durch vielf ltige Formbez ge eine eigene Kartierung des weltliterarischen Feldes vornimmt. In drei Analysekapiteln arbeitet die Autorin heraus, wie ausgew hlte Romane eine eigene Vermessung der kolonialen Geschichtserfahrung auf lange Sicht darstellen: Diops Roman Le Cavalier et son ombre fokalisiert Gewalt in ihrer Beziehung zur Zeit, Coutos Text O ltimo voo do flamingo nimmt den K rper in den Blick und Diops Murambi, le livre des ossements konzentriert sich auf die Sprache. Die in allen Romanen pr sente Suchbewegung, die von metasprachlichen Kommentaren flankiert wird und begriffliche Oppositionen unterl uft, verweist dabei stets auf den Bereich des Rechts, was die Texte mit dem Denken Jacques Derridas verbindet.
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